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Bern, 19. Juni 2014. Immer mehr finanzielle Mittel fliessen heute in die Krankheitsbekämpfung, ohne dass die Krankheitslast in der Bevölkerung abnimmt. Gleichzeitig befindet sich die Ökonomie im Dilemma zwischen Wachstumszwang und begrenzten Ressourcen und tut sich dabei schwer mit zukunftsfähigen Wohlstandsperspektiven. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz, zeigt in seinem neuesten Buch Ansätze auf, wie wirtschaftliche und gesundheitliche Ziele in Übereinstimmung gebracht werden können.

Wie beeinflusst die Wirtschaft die Gesundheit? Wie wirken sich das persönliche Verhalten und die Arbeitsverhältnisse aus? Was muss sich in unserer Wirtschaft ändern? Was können die Unternehmen tun, was die Angestellten? In seinem neuen Buch «Healthy Economy – Neue Denkformen für eine gesunde Wirtschaft» ergründet Thomas Mattig in Reportagen und Interviews mit Ökonomen, Finanzfachleuten und Praktikern die Gründe dafür.

Healthy Economy stellt Wohlbefinden ins Zentrum

Der Einfluss der Wirtschaft auf die Gesundheit wird eindeutig unterschätzt. Die Gesundheit hängt weit mehr von unseren täglichen Lebensbedingungen als von der Qualität des Gesundheitswesens ab. Umgekehrt macht man sich zu wenig Gedanken über den Zweck des Wirtschaftens. «Wer darüber nachdenkt, kommt zum Schluss, dass im Grunde das Wohlbefinden im Zentrum unserer wirtschaftlichen Bemühungen stehen sollte», erklärt Mattigbei der Präsentation seines neuen Buchs. In Anlehnung an die «grüne Wirtschaft» spricht Mattig auch von der Vision einer «gesunden Wirtschaft» – von der «Healthy Economy».

Unternehmen müssen Verantwortung wahrnehmen

Die Erwerbstätigkeit ist für die meisten Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres täglichenLebens. Deshalb trägt auch der Arbeitgeber eine Mitverantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Die Anforderungen im Berufsleben steigen kontinuierlich und die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben verschwinden immer mehr. Dieser Druck hinterlässt gesundheitliche Spuren bei den Arbeitnehmenden. Zahlreiche Unternehmen haben heute die Notwendigkeit für ein gesünderes Erwerbs- und Wirtschaftsleben erkannt und reagieren mit der Etablierung eines systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. «Dieser Bewusstseinswandel ist zwingend notwendig. Unternehmen müssen erkennen, dass Gesundheit keine reine Privatangelegenheit ist, sondern auch am Arbeitsplatz ein Thema sein muss», so Thomas Mattig. Unternehmen können die Arbeitnehmer dabei mit zahlreichen Angeboten und Massnahmen unterstützen, ein gesundes Leben zu führen. Eine weit grössere Wirkung erzielen Unternehmen jedoch, wenn sie nicht nur Einzelmassnahmen ergreifen,sondern systematische Strukturen zur Förderung der Gesundheit einführen. Mattig fordert denn auch, dass die Gesundheit ein Teil einer zeitgenössischen Unternehmenskultur werden müsse.

Wettbewerb ja - aber in Einklang mit sozialer Verantwortung

Unternehmen sind heutzutage direkt oder indirekt unter dem Druck eines globalisierten Wettbewerbs und dem Diktat der Finanzmärkte ausgesetzt. Auch wenn sich ein Unternehmen für die Gesundheit engagiert, lässt sich nicht vermeiden, dass dieser Druck auf die Mitarbeitenden weiter gegeben wird. Darum darf die Gesundheitsförderung die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht ausser Acht lassen. Wettbewerb ist dort sinnvoll,wo ein bestimmtes Ziel kompetitiv am besten erreicht werden kann. Aus gesundheitlicher Sicht gilt es allerdings auf die Schattenseiten des Wettbewerbs aufmerksam zu machen. Ein allgegenwärtiger und ungeregelter Wettbewerb erzeugt Stress und ist verantwortlich für viele psychische und körperliche Erkrankungen. «In einer Healthy Economy sollte daher das Wettbewerbsprinzip selber in Konkurrenz mit Prinzipien wie Kooperation und Solidarität stehen», so Thomas Mattig in seinem Buch.

Weitere Informationen zum Thema Healthy Economy

www.gesundheitsfoerderung.ch/healthy-economy

Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.

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Thomas Mattig

Dr. Thomas Mattig ist seit 2007 Direktor der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und Lehrbeauftragter an der Universität Genf. Davor war er in leitender Funktion in der Versicherungswirtschaft tätig. Sein Rechtsstudium in Basel und Fribourg schloss Thomas Mattig mit einer Promotion ab. Seinen Master in Public Health erwarb er an der Universität Genf. Thomas Mattig ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt in Bern.

Gesundheitsförderung Schweiz

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 20 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.